Jeet Kune Do

Der Weg der abgefangenen Faust

oft Jun Fan Jeet Kune Do genannt, ist eine Hybrid- Kampfkunst mit direkten und unverhüllten Manövern, die größtenteils vom Wing Tsun, Boxen , Escrima (Fechten) und Judo beeinflusst ist. Entwickelt wurde sie vom weltberühmten Kampfkunstexperten Bruce Lee.

Kampfsport für Jedermann Wegen seiner Philosophie, alles Nützliche zu verwenden und alles Überflüssige abzustoßen, gilt Jeet Kune Do vielen als einer der Begründerstile der Mixed-Martial-Arts-Bewegung. Bruce Lee wurde allerdings nicht müde zu betonen, dass er weder etwas neu erfinden noch etwas ändern wollte. Sein Ziel war nicht, ein neues starres Hybridsystem zu schaffen, sondern die Kampfkünste von den Fesseln zu befreien, die ihnen angelegt werden, wenn sie einem durchstrukturierten System mit all seinen Regeln folgen.

Die Neuerungen des Jeet Kune Do

Lees frühere Ausbildung im Wing Tsun mit seinen festgelegten Stellungen bildet die Basis des JKD. Er fügte die Beweglichkeit hinzu, die die Beinarbeit des Boxens bietet und die Ausfalltechnik des Fechtens. Er forderte die Kampfsportler auf, alle Techniken selbst anzupassen und zu interpretieren, und lehrte, dass keine Kampfkunst besser als eine andere und die einzige Grenze diejenige sei, die man sich selbst setzt.

Anstelle von Katas (festen Bewegungsabfolgen) befürwortete Lee angewandte Techniken, weshalb Übungskämpfe im JKD-Training einen hohen Stellenwert haben.

Er verglich die traditionellen Kampfkünste, die seine Trainingsmethode oft ablehnten, mit Schwimmen auf dem Trockenen. Heute werden Übungskämpfe im Vollkontakt als die beste Möglichkeit betrachtet, einem Schüler realitätsnahe Kampferfahrung zu ermöglichen, so dass mittlerweile viele von Lees Trainingsprinzipien in zahlreichen Kampfstilen die Norm sind.

Zu seiner Zeit stellten seine Methoden jedoch radikale Neuerungen dar und waren in Kampfkunstkreisen heftig umstritten und so wurde Lee von vielen Traditionalisten für seine Abkehr von den alten Werten kritisiert.

Die zwei Richtungen des Jeet Kune Do

Gegenwärtig gibt es zwei Hauptrichtungen des JKD, die "Konzeptrichtung" und die "Originalrichtung". Die „Konzeptrichtung“ mit ihren Lehrern Dan Inosanto und Larry Hartsell glaubt an die ständige Weiterentwicklung des Systems und hat diesem Techniken aus den Bereichen Grappling, Kali, Escrima und Arnis hinzugefügt.

Die „Originalrichtung“, auch Jun Fan Jeet Kune Do genannt, wird von den ehemaligen Schülern Bruce Lees, James Lee, Andy Kimura, Ted Wong und Jerry Poteet vertreten.

Anders als bei der "Konzeptrichtung" wird hier gelehrt, dass zunächst die Grundprinzipien des JKD zu erlernen sind. Erst hiernach sollten die Schüler ihr individuelles Wissen erweitern und sich mit anderen Kampfkünsten befassen.

Drei Aspekte

Jeet Kune Do kennt drei Hauptaspekte:

  • Effizienz
  • Direktheit
  • Einfachheit

Um effektiv zu sein, muss ein Angriff seinen Zweck auch erfüllen. Um direkt zu sein, muss eine Technik so schnörkellos wie möglich sein. Um einfach zu sein, darf eine Kampfkunst nicht übermäßig verkompliziert werden, sondern soll rasch zu lernen und anzuwenden sein.

„Techniken, Bewegungsmuster und Katas sind nur der Anfang. Die Wahrheit kann man erst erfassen, wenn man sich selbst und sein eigenes Potential vollständig verstanden hat. Wissen um die Kampfkunst bedeutet letztlich Wissen um sich selbst.“

Bruce Lee.

Bruce Lee

* 27. November 1940 in San Francisco; † 20. Juli 1973 in Hongkong; eigentlich Lee Jun-Fan war ein sino-amerikanischer Schauspieler und Kampfkünstler.

Er gilt als Ikone des Martial-Arts-Films und wird von vielen als größter Kampfkünstler des 20. Jahrhunderts angesehen.